Das ist zumindest die Überzeugung vieler Menschen, die mit ihren
umfangreichen Einwendungen nochmals gezeigt haben, dass sie den Bau und
den Betrieb eines von der Deutschen Bahn geplanten ICE-Instandhaltungswerks
im Bannwald an den Standorten Muna-Nord, Jägersee-Forst und Harrlach
ablehnen.
Bei der Übergabe von ca.22.000 Einwendungen (Einzeleinwendungen und
Sammeleinwendungen) an die Regierung von Mittelfranken wurde dabei
erneut deutlich, wie wichtig den Bürgern ihr mehrfach geschützter Wald ist.
Dies hatte sich bereits in der Vergangenheit abgezeichnet, als ca. 51.000
Unterschriften im Rahmen einer Veranstaltung in Ansbach von den beteiligten
Bürgerinitiativen an die Regierung von Mittelfranken übergeben wurden.
Dieses aktuell großartige Ergebnis konnte vor allem deshalb erreicht werden,
weil die aktiven Mitglieder der Bürgerinitiativen von Röthenbach, Harrlach und
Feucht in enger gemeinsamer Abstimmung, unermüdlich und hochmotiviert
ihre Ideen erfolgreich umgesetzt haben.
Dafür wird an dieser Stelle zuerst einmal ein großes – Danke! – ausgesprochen.
Ergänzend zu den wichtigen Gesprächen mit den politisch verantwortlichen,
gab es eine ganze Reihe von Veranstaltungen, die insbesondere deshalb
gemacht wurden, um die Bürger umfangreich zu informieren. Die „Schlagzahl“
dieser Veranstaltungen wurde dabei mit Blick auf das Raumordnungsverfahren
und den Termin 30.6.2022 nochmals deutlich intensiviert. Waren es zu Beginn
noch Informationsveranstaltungen in den betroffenen Orten, wie JägerseeForst, Harrlach, Röthenbach oder der Feuchter Waldsiedlung, so nahm die
Anzahl und Häufigkeit der Aktivitäten zuletzt deutlich zu. Mit großem
„Feuereifer“ wurden die Bürger dabei von den aktiven BI-Mitgliedern
unterstützt ihre Einwendungen zu formulieren, dies erfolgte sowohl über eine
„Hotline“, wie auch vor dem Supermarkt, im Rahmen der lokalen Kirchweih
oder einfach vor dem Biergarten am Brückkanal.
Die Veranstaltungen der Deutschen Bahn konnten dagegen die Bevölkerung
nicht davon überzeugen, dass die Mobilitätswende nur dadurch möglich sein
soll, wenn dafür zuallererst ca. 46 ha wertvolle Waldfläche gerodet werden
müssen. Auch die Gewichtung der Deutschen Bahn, wonach betriebliche
Erfordernisse wie beispielsweise eine maximale Fahrzeit zum Werk von 15
Minuten höher zu bewerten sein sollen, als der gesetzlich festgeschriebene
Schutzstatus des Bannwalds, Natura 2000 und Vogelschutzgebietes. Oder, dass
betriebswirtschaftliche Gründe wie eine maximale Entfernung zwischen
Hauptbahnhof und Werk von 25 km einen höheren Stellenwert genießen
sollen, als die zwingende Notwendigkeit einer natürlichen Klimaanlage im
Nürnberger Raum bzw. die absolut erforderliche Bereitstellung von
hochwertigem Trinkwasser für die Stadt Fürth. Darüber hinaus haben sich viele
Bürger auch gefragt, wie sich die Deutsche Bahn auf der Basis der für ca. 70
Standorte durchgeführten Planungsarbeiten und der daraus resultierenden
Auswahlverfahren geradewegs und ausschließlich für die 3 aktuell im
Raumordnungsverfahren befindlichen Standorte entscheiden konnte.
Bemerkenswert ist dabei eine nach wie vor sehr geringe Planungstiefe, die
auch aus den von der Deutschen Bahn aktuell eingereichten Unterlagen
ersichtlich ist.
Aus der Sicht der Bürgerinitiativen kommt deshalb im Rahmen der
angestrebten Mobilitätswende nur ein Standort im süddeutschen Raum in
Frage, der sich auf einer bestehenden Industriefläche und nicht in einem
mehrfach geschützten Waldgebiet befindet.


Herbert Fahrnbauer


Reichswald bleibt e.V.

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