Noch steht der Wald und schweiget … – Deutschland – meier-magazin.de
Noch steht der Wald und schweiget …
… und bleibt auch in Zukunft stehen: Den Reichswald um Muna und Jägersee erwartet 2022 das
zweite Weihnachtsfest der Hoffnung – der Hoffnung, dass die Deutsche Bahn ihre Idee einer
Verkehrswende nicht auf seine Kosten verwirklicht. Das im Frühjahr eingeleitete
Raumordnungsverfahren steht kurz vor dem Abschluss, tausende Einwendungen gegen den Bau des
ICE-Werks sind (nicht nur) aus Wendelstein und Feucht bei der Bezirksregierung in Ansbach
eingegangen und werden berücksichtigt. Vom Tisch ist das Thema aber noch nicht, wie die jüngsten
Aktivitäten der Bahn auf der Muna zeigen.
Deswegen nutzte der Verein Reichswald bleibt e.V. die Gelegenheit, die Besucher auf dem
Wendelsteiner Weihnachtsmarkt über den Stand der Dinge zu informieren. Die kühle Sachlichkeit der
Ausführungen über Bannwald, Klimaschutz und die nach wie vor ungelöste Thematik des GiftgasSarkophags ist für sich wichtig, wurde aber durch die wärmende Wohltat von Linsensuppe und
Dinkelkeksen vielleicht etwas leichter aufnehmbar. Einige neue Mitglieder konnten (damit?) sogar für
den Verein gewonnen werden. Kinder und Erwachsene mit kreativer Ader durften am Stand noch
weihnachtliche Kunstwerke aus Baumscheiben und Wolle erschaffen. So ergab sich außerdem das
eine oder andere Weihnachtsgeschenk – aus Baumscheiben übrigens, für die kein Baum aus dem
Bannwald fiel. Nicht auf der Muna, nicht am Jägersee und nicht in Harrlach.
Diesem Bannwald gilt es weiterhin eine Stimme zu geben und ihn vor den Plänen der Bahn zu
schützen, wenn das Raumordnungsverfahren abgeschlossen ist und möglicherweise die Phase der
Planfeststellung beginnt. Es könnte also sein, dass dies nicht der letzte Wendelsteiner
Weihnachtsmarkt war, auf dem das “Reichswald bleibt”-Banner zu sehen ist. Es sind noch
Baumscheiben übrig – vorerst wünscht der Verein Mensch und Bannwald ein gutes und standfestes
neues Jahr 2023.
Georg Spiegel
Reichswald bleibt e.V
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