Reichswaldblatt – Dezember 2022 (seifert-medien.de)

Hand aufs Herz! Wer ist in seinem bisherigen Leben noch nie wirklich zu spät
gekommen?
Im Alltag der Deutschen Bahn ist das Zuspätkommen mittlerweile eine gelebte
Normalität geworden. Die Anzahl der verspäteten Züge der Deutschen Bahn
bleibt somit weiterhin hoch, so lagen beispielsweise im Juli 2022 die
Verspätungen im Fernverkehr bei 40,1 %. In diesem Zusammenhang muss aber
noch erwähnt werden, dass ein um 6 Minuten verspäteter Zug immer noch als
pünktlich bewertet wird.
Interessant ist aber auch inwieweit die Deutsche Bahn für ihre Projekte die
vorab von ihr selbst festgelegten Termine und Kosten einhält. Ein bekanntes
Beispiel dafür ist das Bahnprojekt „Stuttgart 21“. Die Planungen dazu begannen
bereits im Jahr 1997, mit dem Bau dieses Tiefbahnhofs in Stuttgart wurde im
Jahr 2010 begonnen. Die Fertigstellung von „Stuttgart 21“ hat sich jedoch
bereits mehrfach verschoben und ist nun bis Ende 2024 geplant.
Ein Blick auf die Kosten zeigt, das Milliardenprojekt der Deutschen Bahn wird
deutlich teurer. Nach aktuellen Annahmen soll dieses Projekt nun 9,15
Milliarden Euro kosten. Zu Beginn der Planungen lagen die Kosten bei 2,6
Milliarden Euro, zum offiziellen Baubeginn bereits bei 4,5 Milliarden Euro und
seit 2018 bereits bei 8,2 Milliarden Euro. Dagegen konnte das Schweizer
Eisenbahnprojekt „Basistunnel Gotthard“, der längste Eisenbahntunnel der
Welt, im vorher kalkulierten Kosten- und Terminrahmen fertiggestellt werden.
Zugegeben, das Projekt „Stuttgart 21“ ist sicher kein einfaches Projekt. Das
geplante ICE- Instandhaltungswerk der Deutschen Bahn auf dem Gelände der
Muna aber ebenso wenig. Damit bleibt letztendlich die spannende Frage offen:
Wann und mit welchem tatsächlichen Kostenaufwand wird das ICEInstandhaltungswerk in der Muna in Betrieb gehen, wenn es gebaut wird?


Herbert Fahrnbauer
(für das Bündnis „Kein ICE-Werk im Reichswald“ und die BI- Reichswald bleibt

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