Betreff: Zur Berichterstattung der SZ über das geplante ICE-Werk südlich von Nürnberg von 19.02.2022

Appell an die Staatsregierung
Die Bayerische Staatsregierung trägt eine vielfältige und komplexe Verantwortung:
Gesellschaftliche, wirtschaftliche und ökologische Gesichtspunkte müssen gleichberechtigt und
miteinander vereinbar sein. Deshalb hat sie es sich u. a. zur Auflage gemacht, Großprojekte nicht
gegen den Willen der Bevölkerung durchzusetzen. Das ist gut und richtig, denn erstens sind die
gewählten Politiker*innen Vertreter des Volkswillens und keine Lobbyisten (von einigen Ausnahmen
abgesehen) und zweitens ist der gesellschaftliche Frieden in unserem Land ein sehr hohes Gut,
dass es zu schützen und zu bewahren gilt. Zustände wie in Wackersdorf, Frankfurt oder Stuttgart
braucht kein Mensch! Gegen die drei Standorte gibt es bereits jetzt ca. 10.000 Unterstützer, was
im Vergleich zu den Einwohnerzahlen der betroffenen Gebiete ein Zeichen für Widerstand ist, der
nicht einfach übergangen werden darf! Ein weiterer wichtiger Aspekt des Regierungshandelns ist
die Verringerung des Flächenfraßes in Bayern. Auch dies ist richtig und notwendig. Über das
Ausmaß und die Umsetzung darf im Einzelfall trefflich diskutiert werden. Aber: Wie will man einer
Gemeindeverwaltung und Bürgern erklären, dass keine Flächen im ländlichen Raum für
Familienbebauung zur Verfügung gestellt werden können, wenn – im Bannwald – gleichzeitig eine
Fläche von der Größe des Rollfelds des Nürnberger Flughafens versiegelt wird?


Georg Spiegel, Röthenbach b. St. Wolfgang

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