Auch das war 2022: Warnung vor Waldbrandgefahr im Frühling, brutale Hitze und schlimme Trockenheit im Sommer, an Silvester 18 Grad. Der Klimawandel ist real und kann nicht geleugnet werden. Was würde ein ICE-Werk daran ändern? Nichts? Doch: Würde es gebaut, könnte der Wald die Luft nicht mehr kühlen und reinigen und Wasser speichern. Er braucht dafür eine gewisse Größe und eine zusammenhängende Fläche. Im Wald und dem Waldboden wird CO2 gespeichert und bei der Photosynthese erzeugen die Pflanzen aus Kohlenstoffdioxid und Wasser Glucose und Sauerstoff. All dies ginge verloren oder würde massiv gestört. Es würden sich also die Lebensbedingungen für uns alle hier spürbar verschlechtern. Ein ICE-Werk mitten im Bannwald wäre klimaschädlich!

Auch ist das Fahren mit dem ICE keineswegs CO2-arm. Die riesige Infrastruktur aus Beton für Gleisbettanlagen, Bahnhöfe, Eisenbahnbrücken und -tunnel und der Stahl für Betonbau, Schienen und Strom-Maste ist sehr schadstoffintensiv und wird ausschließlich von der Bahn genutzt, anders als Straßen. Rechnet man dies mit ein, dann verschlechtert sich die angebliche Klimafreundlichkeit der ICE entscheidend. Gute Bahn und böses Auto – so einfach ist es nicht. Deshalb ist es wichtiger, dass der Reichswald bleibt.

Andreas Teichert

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