„Im weiteren Verfahren sind die Erschütterungswirkungen zu konkretisieren und die Unbedenklichkeit für das Sicherungsbauwerk fachgutachtlich nachzuweisen.“ Dieser harmlos klingende Satz hat es in sich. Er stammt von der Regierung von Mittelfranken aus der Bewertung des Raumordnungsverfahrens und betrifft den sog. Giftgas-Sarkophag.
Im Klartext heißt das nämlich, dass nach unabhängiger Experteneinschätzung (!) die Auffassung der Projektleitung, dass gefahrlos bis auf wenige Meter an den Giftgas-Sarkophag heran Gleise und Gebäude gebaut werden könnten, nicht haltbar ist.
Es besteht vielmehr ein ernstzunehmendes Risiko von Giftgas-Austritt und Giftgas-Alarm! Ein weiteres Festhalten der DB an dem Standort Muna wäre rücksichtslos den eigenen Mitarbeitern gegenüber. Es wäre verantwortungslos den Anwohnern gegenüber weil es keine Evakuierungspläne gibt, schon gar nicht für das benachbarte Süd-Klinikum. Das Risiko ist längst bekannt, wird aber von der DB ignoriert. Zynisch ist es geradezu, die Verantwortung auf den Grundstückseigentümer abwälzen zu wollen weil der Giftgas-Sarkophag ja knapp außerhalb des DB-Geländes läge. Der Giftgas-Sarkophag wurde aus guten Gründen an einer Stelle errichtet, an dem er ungestört auf seine finale Räumung warten soll. Von Erschütterungen durch Bautätigkeiten und vorbeifahrende ICE-Züge war nie die Rede und die prognostizierte Lebensdauer dieses Bauwerks wird auch schon bald erreicht sein. Deshalb, Deutsche Bahn: Hände weg vom Muna-Wald!
Andreas Teichert
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